Das "Erasmus+"-Austauschprogramm in Zusammenhang mit der vorbereitenden Italienisch-AG, geleitet von Herrn Hobinka, läuft schon seit 2010 am Abtei-Gymnasium Brauweiler und ermöglicht interessierten Schüler*innen zweierlei: den authentischen Einblick in den Alltag einer anderen Kultur und das Absolvieren des obligatorischen Betriebspraktikum der Jgst. 10 im europäischen Ausland, genauer gesagt im Umland von Verona.

Neben organisierten Ausflügen, Wanderungen und der Besichtigung historischer Sehenswürdigkeiten hatten wir auch viel Freizeit mit unseren Gastschülern*innen und mit der ganzen Gruppe außerhalb des Programms.  

Wir sind morgens früh mit dem Zug losgefahren und kamen abends am Bahnhof von Verona an. Sogar die Zugfahrt war lustig! Als wir ankamen, haben uns unsere Gastfamilien und Lehrerin herzlich am Bahnhof empfangen und wir haben unsere Austauschpartner*innen kennengelernt. „Es war sehr emotional“, erinnert sich Zeynep Koparan (Q1) und die Wärme und der Sonnenuntergang des Abends haben einen ebenfalls begrüßt. 

Zeynep erzählt mir auch von ihrer Erfahrung des ersten Abends mit der Gastfamilie. „Meine Austauschschülerin und mein Gastvater haben mich von dem Bahnhof abgeholt und wir sind gemeinsam zu deren Wohnung gefahren. Meine Austauschschülerin und ich haben uns sofort gut verstanden und über ganz verschiedene Themen geredet! Wir waren uns sehr ähnlich! Mein Gastvater hat dann eine riesige Familienpizza bestellt und wir haben gemeinsam Abend gegessen. Wir haben hauptsächlich auf Englisch gesprochen.“ 

Auch David Dötsch (Q1) berichtet über die Sprachbarriere und wie diese trotzdem überwunden werden konnte. „Mit meinem Austauschschüler habe ich hauptsächlich Englisch gesprochen. Meine Gasteltern konnten jedoch kein Englisch. Ich habe also schon etwas Italienisch gesprochen und über Körpersprache kommuniziert. Es hat zum Ende hin wirklich gut geklappt und sie waren immer sehr bemüht um mich!“ 

Wir hatten anschließend das Wochenende Zeit um anzukommen, unsere Gastfamilie kennenzulernen und uns von der langen Reise zu erholen. Alle waren sehr froh darüber, dass wir diese freien Tage hatten, bevor wir dort ebenfalls an einem sozialen Praktikum teilgenommen haben. Einige waren zum Beispiel in der italienischen Mittelschule (Klasse 6-9) oder im Kindergarten, haben dort im Deutschunterricht oder bei der Betreuung ausgeholfen. „Die Mittelschule an der ich mein Praktikum gemacht habe war auch eine Inklusionsschule.“, antwortet Zeynep mir, als ich sie nach ihrem Praktikum frage: „Es war berührend zu sehen, wie die Kinder an einer Inklusionsschule die Kinder mit Einschränkungen mit einer Leichtigkeit einbezogen haben.“ 

Aida Dernbach (Q1) schildert mir die Situation in ihrem Praktikum im Kindergarten. „Die Kinder waren sehr süß! Ich habe aber hauptsächlich beim Kochen geholfen und mit den älteren Kindern gespielt. Italienisch sprechen habe ich auch versucht!“, sagt sie lachend. 

Außerhalb des Praktikums haben wir viel mit allen anderen deutschen und italienischen Schülern*innen und Gastschülern*innen unternommen. Neben den Ausflügen nach Verona und Venedig, sind wir selbstständig an den Gardasee gefahren, waren schwimmen und lagen am Strand. Als es dann abends kühler wurde waren wir in dem Vorort von Verona, wo wir auch gewohnt haben, etwas essen oder haben uns alle zusammen bei einem der italienischen Gastschüler*innen getroffen. „Italiener sind von der Mentalität ganz anders als wir; eher spontan.“, findet Zeynep und der Mentalität haben wir uns dort angepasst.  

„Obwohl es für uns alle eine ganz neue Situation war, ist es so eine tolle Erfahrung gewesen! Wir deutschen Schüler als Gruppe sind eng als Gruppe zusammengewachsen, haben aber auch tolle und bleibende Freundschaften mit unseren Gastschülern geschlossen.“, so Aida rückblickend auf den Austausch. 

„Die authentische, interkulturelle Erfahrung, die die Schüler machen, ist nicht vergleichbar mit einem Besuch des Landes als Tourist und deshalb absolut lohnend, ganz gleich, welche Richtung man später beruflich einschlagen will. Den Austausch zu organisieren, die Italienisch -AG zu leiten und die Schüler dann zu begleiten, bereitet mir jedes Jahr aufs Neue eine Freude!“, sagt auch Herr Hobinka über den Italien-Austausch 2023. 

Lilly Lightwood (Q1), Ch. Hobinka